Manger Dionysos - Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne Accéder directement au contenu
Article Dans Une Revue Pallas. Revue d'études antiques Année : 2005

Manger Dionysos

Résumé

"Die Verspeisung des Dionysos. Plutarchs Deutung der Zerstückelung des Dionysos und ihre Wirkungsgeschichte bei den Neoplatonikern." Nur zwei Zeugnisse überliefern, dass Dionysos von den Titanen verspeist worden sei, nämlich das des Plutarch und das des Olympiodor. Die Neoplatoniker waren an diesem Element des Mythos nicht interessiert. Warum hingegen ist es so wichtig für Plutarch und Olympiodor? Das ist sehr einfach zu beantworten, wenn man den Zusammenhang der Abhandlung betrachtet, in dem diese Fassung des Mythos zitiert wird. Plutarch vertritt in De esu carnium die vegetarische Lebensweise. Der Mythos dient als Vorbild. Er erklärt, dass die Titanen von Zeus gestraft worden seien, der sie mit seinem Blitz getötet habe, weil sie „das Blut des Mordes gekostet“ hätten. So wie die Titanen würden unsere Seelen nach dem Tod in der Unterwelt oder durch eine Wiederverkörperung gestraft. Es kann nicht sicher festgestellt werden, dass Plutarch dieses Element erfunden hat, um seinen Zweck zu verfolgen. Zu beobachten ist aber, dass er ein nicht so bekanntes Element zumindest weiterentwickelt hat, das zwar in der neuzeitlichen orphischen Forschung bekannt ist, nicht jedoch bei den Neoplatonikern. Olympiodor hat diese Fassung des Mythos in seinem Kommentar des Phaedos von Platon ebenfalls als Argument gegen Selbstmord benutzt. Er behauptet, dass auch unser Körper und nicht nur unsere Seele göttlich sei. Den Mythos des ermordeten Dionysos nutzt er dafür als wesentlichen Beweis. Olympiodor erzählt, dass aus dem Dampf der Titanen, die von Zeus' Blitz getötet worden seien, die Materie und die Menschen stammten. Deswegen sei unser Körper dionysisch. Dionysos sei nämlich von den Titanen verspeist worden, da sie „sein Fleisch gekostet“ hätten. Auch Olympiodor hat diese Fassung zu seinem Zweck entwickelt. Der Aufsatz untersucht ausführlich diese exegetischen Ursprünge. An diesem Beispiel wird gezeigt, dass vor einer angeblich traditionellen und bestimmten Version der orphischen Theogonie Vorsicht geboten ist. Es gibt keine feste und offizielle Fassung. Sie wird auf Grund der verschiedenen Kommentare immer wieder neu geschrieben.
Plutarque est le premier témoin de l'épisode mythique de la dévoration de Dionysos par les Titans. Dans le réquisitoire qu'il dresse contre l'alimentation carnée, il interprète ce récit comme l'image du comportement irrationnel de notre âme qui mérite le châtiment. Parce que l'homme mange de la chair au quotidien, son âme, alors « digne des Titans », est punie par l'emprisonnement dans le corps. Cette exégèse, dont on a pensé qu'elle pouvait être empruntée à Xénocrate ou à un courant pythagoricien de l'époque de Plutarque, demeure absolument originale dans le milieu platonicien. Plutarque a peut-être inventé, c'est-à-dire découvert, cet épisode mythique qu'il intègre au récit pour les besoins de son plaidoyer en faveur du végétarisme. Les néo-Platoniciens n'y font pas écho. Il réapparaît dans deux contextes absolument différents : l'alchimie d'Olympiodore et la polémique chrétienne de Firmicus Maternus.
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hal-00375407 , version 1 (09-01-2020)

Identifiants

  • HAL Id : hal-00375407 , version 1

Citer

Fabienne Jourdan. Manger Dionysos : L'interprétation du mythe du démembrement par Plutarque a-t-elle été lue par les néo-Platoniciens ?. Pallas. Revue d'études antiques, 2005, 67, pp.153-174. ⟨hal-00375407⟩
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