Ursprung des Bösen und Willensfreiheit bei Klemens von Alexandrien: - Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne Accéder directement au contenu
Communication Dans Un Congrès Année : 2009

Ursprung des Bösen und Willensfreiheit bei Klemens von Alexandrien:

Résumé

In welchem Zusammenhang behandelt Klemens das Thema des Bösen und wie diese Kontexte beeinflussen seine Aussagen und seine Einstellung zu den griechischen philosophischen Ansichten? Anhand dem Kapitel Strom. I 17, 81-87 wird gezeigt, wie Klemens trotz seiner Verwendung von platonischen Konzepten den letzteren einen anderen als ihren ursprünglichen Sinn verleiht. Zuerst wird die benutzte Methode geschildert. Klemens übernimmt zwar die platonischen Prinzipien von göttlicher Vorsehung, von Unschuld der Gottheit und von Unfreiwilligkeit des Unrechttuns, aber er vertritt damit eine wenig platonische Auffassung, nach deren der Mensch für seine Fehler bzw. für das begangene Böse verantwortlich ist. Zu diesem Zweck verwendet er Aristotelische und Stoische Begriffe, um die wesentliche Rolle der freien Wahl zu betonen. Dann wird der vielfältige Zusammenhang Klemens Äußerungen über dieses Thema im Einzelnen bestimmt. Der Anstoß zur Diskussion über das Böse in Stromateis I ist zwar von der Debatte über den Ursprung der Philosophie gegeben. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass die Erörterung ein weiteres Spektrum von Auseinandersetzungen betrifft. Einerseits wendet sich Klemens gegen ungenannte Gegner, welche die Verantwortung Gottes im Stehlen eines Funks der Wahrheit hervorheben. In seiner Antwort scheint dennoch der Alexandriner auch gewisse christliche Häretiker anzuvisieren, welche die Lehre von einer schlechten Schöpfung (bzw. eines schlechten Demiurges) vertreten hätten. Andererseits will Klemens die von der sogenannten christlichen „Orthodoxen” gegen die Philosophie erhobenen Vorwürfe zurückweisen. Ein nicht zu vergessendes Ziel seiner Verteidigung Gottes wird zudem von den Heiden (wie Kelsos z. B.) dargestellt, die Gott als ohnmächtig verspotteten, unter dem Vorwand, dass er unfähig gewesen wäre, sich Gehorsam zu verschaffen und seine Diener zur Treue zu erziehen. Schließlich kann eine letzte Auseinandersetzung entdeckt werden, nämlich Klemens innere Debatte mit Platon, dessen philosophische Prinzipien er anlehnen will. Um jeden Widerspruch zu vermeiden, muss er denn seine eigene Argumentation immer genauer verdeutlichen und dafür paradoxerweise Stoische Vorstellungen annehmen. Das dritte behandelte Thema ist die von Klemens in diesem besonderen Kontexte entwickelte Lehre vom Bösen. Er erörtert hierbei vor allem die Frage nach der tadellosen Güte der göttlichen Vorsehung und von der menschlichen Freiheit bzw. der freien Wahl. Die wesentlichste Aufgabe einer Auslegung seines Textes besteht darin, die dabei eigentlichen christlichen entstandenen Ansichten über das Böse hervorzuheben. Besonderen Nachdruck wird auf die dort entwickelten Begriffe sowohl von menschlicher Verantwortung und von Fehlbarkeit als auch von immer möglicher Bekehrung bzw. Metanoia gelegt.
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Dates et versions

hal-00435396 , version 1 (24-11-2009)

Identifiants

  • HAL Id : hal-00435396 , version 1

Citer

Fabienne Jourdan. Ursprung des Bösen und Willensfreiheit bei Klemens von Alexandrien:. Ursprung des Bösen und Willensfreiheit bei Klemens von Alexandrien: Erörterung von Strom. I 17, 81-87, Aug 2009, Göttingen Universität, Germany. ⟨hal-00435396⟩
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